Mythologie/Geschichte

Schon seit der Steinzeit kennt der Mensch die Honigbiene. Der Honig aus den Bienennestern war eine willkommene n Abwechslung in auf ihrem Speiseplan. Auch lernten sie schon bald ein Bienennest so auszunehmen, dass die Brut nicht beschädigt wurde und es somit möglich war dasselbe Volk mehrmals auszubeuten. Dies geschah vor ca. 10.000 Jahren wie man aus  Höhlenzeichnungen aus dieser Zeit weis.

Die Bienenhaltung gibt es aber erst, seit der Mensch sesshaft geworden ist. Sie entstand vermutlich um das 7. Jahrtausend v. Chr. Im anatolischen Hochland und verbreitete sich von dort durch Handels und kulturelle Kontakte weiter.

Götterspeise

Eine erste Hochblüte hatte die Imkerei in Ägypten. Honig war sehr begehrt und deshalb teuer. Ein Topf Honig kostete soviel wie ein Rind oder ein Esel.

Für die Ägypter war die Biene etwas Göttliches. Das Bienensymbol  wurde als Königshieroglyphe sogar mit dem Pharao gleichgesetzt. Honig galt als Speise der Götter.

Die Ägypter hatten schon erkannt, dass man durch verstellt der Bienen in Landwirtschaftliche Gebiete den Honig und Wachsertrag erhöhen und auch die Ernteerträge im Obstbau steigern konnte.

So wurde die Wanderimkerei auf dem Nil bis heute zu einem wichtigen Erwerbszweig.

Mythologie

Auch bei den alten Griechen waren die Bienen eng mit der Mythologie verbunden.

Göttervater Zeus wurde als Kind  mit Honig und Mich gespeist. Er trug den Beinamen „Bienenkönig“.

Für die Griechen war Honig eine Quelle für Weisheit, Beredsamkeit und Dichtkunst.

Bienen galten als Symbol der Fruchtbarkeit und  Vögel der Muse.

Bereits um 600 v. Chr. gab es in Griechenland eine voll entwickelte Imkerei die durch Gesetze geregelt war.

Der Honig War auch in der griechischen Medizin eine wichtige Arznei. Mit Honigsalben und Propolis kurierte man eiternde Wunden.

Der griechische Arzt Hipprokates (460-377 v. Chr.) lehrte, dass Honig das Fieber senkte und das Blut kühle. Man kannte über 300 Honigrezepte.

Bei den Olympischen Spielen tranken die Athleten Honigwasser um schnell wieder zu Kräften zu  kommen, dieses Mittel würde auch heute nicht unter Doping fallen.

Aristoteles (384-322 v. Chr.) war der erste griechische Philosoph, der sich auf wissenschaftlicher Basis mit der Erforschung der Honigbienen befasste. Er beobachtete die Bienen an einem gläsernen  Stock und legte die Forschungsergebnisse in seiner Tierkunde nieder.

Opfergaben und Medizin

Auch die Römer wussten die Leistung der Bienen für den Menschen zuschätzen. Jeder römische Bauernhof hatte sein eigenes Mellarium (Bienenhaus).

In römischen Tempeln und auf Friedhöfen wurde den Göttern und den Seelen der Verstorbenen Honig geopfert. Aber auch den lebenden kamen die  guten Werte des Honigs zustatten. Ein Leitsatz der römischen Ärzte lautete: “Iß Honig und du bleibst gesund.“

Auch Das Bienenwachs war von großer Bedeutung. Man benötigte es in fast allen Bereichen des täglichen Lebens.

Hochburgen der Bienenzucht

Durch die Ausbreitung des Christentums wuchs auch die wirtschaftliche Bedeutung der Imkerei. Vor allem in den Klöstern  kam die Imkerei zu großer Bedeutung, den die Bienen lieferten nicht nur den Honig, sondern auch das begehrte Bienenwachs für die Kerzenherstellung für die Kirchen.

Die Bienen wurden natürlich auch von vielen Bürgen in den Städten gehalten, war doch der Honig das einzige Süßungsmittel das es im Mittelalter gab. Oft kam es auch vor das die Bürger von belagerten Städten zu den Bienenkörben griffen und sie in die Reihen der Angreifer warfen. So mancher Feind wurde mit Hilfe der Bienen  in die Flucht geschlagen.

Im 14. und 15. Jahrhundert erlebte das Zeidlerwesen, so nannte man  Waldbienenzucht im Mittelalter, ihren Höhepunkt.

Das Zeidelwesen  hat seinen Ursprung schon bei den Germanen. Sie praktizierten die Waldbienenjagd. Um an den Honig zu kommen plünderten sie die die Bienennester in holen Baumstämmen, um ihren geliebten Met zu brauen. Dass dabei die Nester zerstört wurden kümmerte sie wenig.

Allmählich entwickelte sich aus diesem  Honigraub die Zeidlerrei.

Die Zeidler waren die Berufsimker im Mittelalter, sie waren die privilegierten Waldhonigsammler und entwickelten erste Ansätze für systematische Bienenpflege. Zeidler waren eine Vereinigung mit Rechten und Pflichten, sogar mit eigener Gerichtsbarkeit.

Das Wissen über das leben im Bienenstock war damals eher  bescheiden. Man kannte die von den Griechen  und Römern entwickelten Methoden  und befolgte diese, ob sie falsch oder richtig waren. So hielt man z.B. die Königin für das einzige männliche Wessen im Bienenvolk. Der Zeidler wusste aber um die Bedeutung des Schwärmens für die Erhaltung und Vermehrung der Bienen.

Sie hatten die Fertigkeit den Honig zu ernten und Wachs und Honig zu sondern. Verfälschung des Honigs wurde sehr streng bestraft. Mit 65Pfund Pfennige oder dem abhacken einer Hand.

Sie höhlten mit ihrem Zeidlerbeil auch Bäume aus, bis ein etwa 120cm hoher und20cm runder Hohlraum  entstand. Dieser wurde dann mit dem sogenannten Zeidelbrett verschlossen und man wartete dann geduldig auf den Einzug eines Schwarms  oder man logierte einen gefundenen Schwarm ein.

Das Zentrum der Zeidlerrei war im Reichswald bei Nürnberg

Das letzte Zeidelgericht tagte 1779 in Feucht in Franken.

Das Ausmaß der Waldimkerei ist am besten daran zu erkennen, dass in Ostpreußen, wo sich die Imkerei durch die im Privatbesitz befindlichen Wälder etwas länger hielt, 1870/80 noch 20000 Zeidelbäume zählte. 1913 fand man noch ganze 54Bäume, davon waren noch 22 mit Bienen besetzt.

Allmählich ging man dazu über die hohlen Bäume abzusägen und in der nähe von Häusern aufzustellen. Und man ging daran Beuten aus Stroh zu flechten.

Beginn der modernen Imkerei

Mit der Erfindung der Rähmchen begann die moderne Imkerei. Bis dahin waren die Waben starr und fest verbaut, so dass man diese ausschneiden musste. Der schlesische Pfarrer Dzierzon (1811-1906) begann damit Beuten aus Bretten zu fertigen und lies ihre Waben an Leisten bauen  und begründete damit die moderne Imkerei. Die Waben waren nun beweglich und konnten vor allem besichtigt werden.

August von Berlepsch 8815-1877) ergänzte die Leisten von Dzierzon zu Vierseitigen Rähmchen und verschaffte damit den etwas wackligen Waben die nötige Stabilität. Man konnte das Volk nun nach Belieben in seine Einzelteile zerlegen.

Der Tischlermeister Franz Mehring (1815-1870) erfand eine Gießform zur Herstellung von Wachsplatten mit der Einprägung von Arbeiterinnenzellen und verhinderte damit, dass die Bienen überwiegend Drohnenzellen bauen. Diese sogenannten Mittelwände werden in die Rähmchen eingebaut und dem Volk zugehängt. Diese Mittelwände werden dann, getreu der vorgegebenen Prägung, ausgebaut. Damit ging die Erzeugung von Drohnen zurück, die zur Zeit Mehring s und manchmal auch noch heute als unnütze Fresser betrachtet werden.

Zur Honiggewinnung  mussten die Waben aber immer noch ausgeschnitten werden und der Honig wurde dann ausgepresst. Der Wabenbau ging somit verloren. Dies brachte den Wiener Major Franz von Hruschka (1813-1888) dazu sich über die Verbesserung der Honigernte Gedanken zu machen. Dabei kam ihm die Zentrifugalkraft zu Hilfe. Er konstruierte die erste Honigschleuder. Mit ihrer Hilfe war es erstmals möglich Waben, ohne sie zu zerstören, auszuschleudern. Diese Technik ist mit Verbesserungen bis heute im Einsatz.

Die wichtigsten technischen Voraussetzungen der modernen Imkerei  waren damit geschaffen. Die weitere Entwicklung nahm unter tatkräftiger Unterstützung der wie Pilze aus dem Boden  schießenden Imkervereine und Verbände ihren Lauf.

Zu erwähnen währe da aber noch  der Pfarrer Johann Ludwig Christ (1739-1813) der einen erheblichen Einfluss auf die Bienenzüchter ausübte. Zwar kannte er noch keine beweglichen Waben, aber er verwendete als erster die Magazinbeuten, die den besonderen Vorteil besaßen, dass sie der Volkstärke angepasst werden konnten. Dabei wurde eine beliebige Anzahl  von Holzkästchen, in denen die Bienen an fest eingebauten Leisten ihre Waben errichteten, aufeinander gestellt, je nach stärke des Bienenvolkes, die sich im laufe des Bienenjahres ständig verändert.

Christ versah sine Magazine mit Glasscheiben und konnte so bereits vor Einführung der beweglichen Wabe wesentliche Erkenntnisse über das Bienenvolk herausfinden, so z.B. über den Bau  und die Entwicklung der Brut. Seine Kenntnisse gingen so weit, dass er eine sichere Methode der Bienenvermehrung, ohne dass die Bienen schwärmen zu lassen, empfehlen konnte.

Dennoch konnte sich die von Christ eingeführte Magazinbeute, die später auch mit beweglichen Wabenrähmchen ausgestattet wurden, im deutschen Sprachraum selbst durch das starke Engagement des berühmten Bienen-Professors Enoch Zander (1873-1957)lange nicht durchsetzten.

Der amerikanische Geistliche und Lehrer Lorenzo Langstroth (1810-1895) griff zielsicher nach der Magazinbeute, Er fertigte diese aus alten Sektkisten und versah diese mit der entsprechenden Anzahl von Rähmchen. Er begründete damit nicht nur den Standart für die amerikanische, sonder für nahezu die gesamte Weltimkerei.

Die Imker in Deutschland führten bis in die jüngste Zeit eher ein Mauerblümchen-Dasein. Man verfügte zwar über die besten Institute und Wissenschaftler und fast jeder Imker wusste über die Kompliziertesten Vorgänge im Bienenvolk  Bescheid. So Verfügte man zwar über enormes Wissen, aber auch ein großes Durcheinander an Beutensystemen und Wabenmaßen.

Inzwischen aber hat sich auch bei uns das Magazin durchgesetzt und die Wabenmaße beschränken sich im Wesentlichen  auf Zander oder deutsch normal.

Lässt man die Geschichte der deutschen Imkerei Revue passieren, so fällt auf das viele Geistliche und Lehrer die treibenden Kräfte waren. Das hängt damit zusammen, dass die Pfarrer und besonders die Lehrer im 18. und 19. Jahrhundert nicht besonders Entlohnt wurden. Aus diesem Grund mussten sie sich etwas hinzu verdienen. Eine kleine Landwirtschaft half die Speisekammer zu füllen, doch ließ sich der Grund und Boden nicht beliebig vermehren. Es bot sich daher die Bienenhaltung an, die von Grundbesitz unabhängig war.

Es ist daher nahe liegend, dass in diesem gebildeten Personenkreis der Forscherdrang durchbrach und so die Geheimnisse des Bienestaates enträtselt wurden.

Heute sind Pfarrer und Lehrer unter den Imkern eher selten geworden, denn  Existenznöte in diesen Kreisen gibt es nicht mehr.

Heute kann man  unter den Imkern alle Berufe finden.

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Kontakt

Erich Kaluza
Salzbrunnenstraße 15
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Telefon: +49 (0)7839/781
E-Mail: bienen-erich@sofortstart.de
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